Nachfolge als Gründungsalternative

Rund 80 % aller Existenzgründer/innen gründen neu und ziehen eine Unternehmensnachfolge gar nicht erst in Betracht. Das ist schade, denn noch nie waren die Ausgangsbedingungen für potenzielle Nachfolger/innen so gut wie heute. Und dies gilt für alle Bereiche, ob Handwerk, Produktion oder Dienstleistung. Die Babyboomer der 50er- / 60er-Jahre gehen in Rente und bereiten ihre Unternehmen jetzt auf eine Unternehmensnachfolge vor. Es gibt mehr Unternehmen auf dem Markt als qualifizierte Nachfolger. Daher haben gut ausgebildete Nachfolger/innen mit Berufserfahrung jetzt die Chance in bestehende und gut eingeführte Unternehmen einzusteigen.

Was spricht dafür? Was dagegen?

Wenn Sie eine Unternehmensnachfolge antreten, kommen Sie in gefestigte Strukturen, die einen sicheren Umsatz gewährleisten, einen festen Kundenstamm haben und wo alle notwendigen Maschinen und Einrichtungen schon vorhanden sind. Das schreckt viele Nachfolgende ab, weil sie die vorhandenen Strukturen fürchten.

Wenn Sie neu gründen, fangen Sie immer bei null an. Sie müssen sich die Kunden erst mühsam suchen und sie für Ihr Unternehmen gewinnen. Das gleiche gilt für Mitarbeiter. Und bis Sie die Ausstattung zusammen haben und der Betrieb reibungslos läuft, kann es Monate vielleicht sogar Jahre dauern.

Natürlich ist es aufwändig ein passendes Unternehmen zu finden. Sie müssen im großen Unternehmensangebot erst mal das Passende finden. Nachdem Sie ein Unternehmen identifiziert haben, müssen Sie es überprüfen und Kaufverhandlungen führen. Das kann schon mal Monate oder auch Jahre dauern und steht damit im krassen Gegensatz zur Gründung eines neuen Unternehmens. Das könnten Sie schon morgen in Angriff nehmen.

Die aufwändige Suche und die Komplexität Unternehmen zu überprüfen, schreckt viele ab. Man weiß nicht, was alles zu beachten ist und ob der Preis tatsächlich stimmt.

Wer hilft weiter?

Kammern und Wirtschaftsförderungen bieten sehr gute Einstiegsberatungen an und begleiten von der Suche bis zur Sicherung der Finanzierung. Gerade die GWS hat hierzu ein individuelles Beratungsangebot geschaffen. 

Außerdem besteht über das Beratungsprogramm Wirtschaft (BPW) die Möglichkeit, sich in Sachen Unternehmensnachfolge von externen Beratern bei der Prüfung von Unternehmensangeboten und der Entwicklung eines Übernahmekonzeptes begleiten zu lassen.

Was ist mit der Finanzierung?

Viele Existenzgründer/innen scheuen das hohe finanzielle Risiko, das mit einer Unternehmensübernahme verbunden ist. Der Kauf eines bestehenden Unternehmens ist teurer als die Gründung eines neuen Unternehmens.

Zumindest scheint es so. Wenn man aber überlegt, was der Aufbau eines vergleichbaren Unternehmens kostet, kommt man in der Regel auf vergleichbare Summen. Das Argument gilt nur da, wo Sie zusätzlich zum Kaufpreis eines Unternehmens noch Modernisierungsinvestitionen durchführen bzw. nachholen müssen.

Dabei kann die Finanzierung einer Übernahme leichter sein, als die einer Neugründung. Wenn Sie als Neugründer/in bei einer Bank Geld leihen wollen, stehen Sie vor sehr großen Hürden. Man kennt Sie und Ihre unternehmerische Kompetenz nicht. Man kennt Ihr Geschäftsmodell und Ihre Märkte im Zweifelsfall nicht. Selbst wenn Sie Eigenkapital mitbringen, wird es schwer die Banken vom neuen Unternehmen zu überzeugen.

Bestehende Unternehmen haben im Gegensatz dazu den Vorteil, dass es eine finanzielle Historie gibt. Es gibt Bilanzen und Jahresabschlüsse aus den letzten Jahren, auf die Banken bei ihren Entscheidungen zurückgreifen können. Das Unternehmen ist bekannt und die Bank kann sich auf die Kontinuität verlassen.

Selbst wenn Sicherheiten ein Thema sind, so ist es für bestehende Unternehmen doch einfacher eine Bürgschaft zu bekommen als für neu gegründete.

Die Kapitaldienstfähigkeit spielt eine große Rolle. Diese lässt sich für ein bestehendes Unternehmen und den verhandelten Kaufpreis aber einfacher berechnen als für einen neu gegründeten Betrieb.

Jetzt ist die Gelegenheit!

Unsere Erfahrung zeigt, dass die aktuellen Unternehmer/innen frühzeitig mit der Regelung der Nachfolge beginnen. Sie sind daher noch relativ jung. Das war vor 10 bis 15 Jahren noch deutlich anders, als Unternehmer/innen meist zu spät mit der Nachfolge begannen.

Das bietet die Chance ggf. frühzeitig über eine tätige Beteiligung ins Unternehmen einzusteigen, sich dort einzuarbeiten und erst nach und nach alle Anteile zu erwerben.

Wenn Sie Unterstützung im Nachfolgeprozess benötigen, sprechen Sie uns gerne an. Wir beraten vertraulich, unabhängig und kostenlos.

Meine Kontaktdaten

Reiner Walter
Tel.: 02352 – 927214
walter@gws-mk.de